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Prüfstatik im Hallenbau: Was Bauherren beachten müssen

Stahlhallenrohbau bei Dämmerung mit montierter Tragkonstruktion, sichtbarer Bodenplatte und weißem Transporter im Vordergrund.
Stahlhallenbau im frühen Baustadium: Tragkonstruktion errichtet, Gründung sichtbar – Montage bei Dämmerung im Gewerbegebiet.

Prüfstatik im Hallenbau: Warum sie für die Bauzeitplanung entscheidend ist

Im modernen Stahlhallenbau und Holzhallenbau ist eine frühzeitige und strukturierte Projektkoordination unerlässlich. Ein Aspekt, der im Praxisalltag jedoch häufig übersehen wird, ist die Prüfstatik. Dabei ist sie ein zentraler Bestandteil des Genehmigungsprozesses und kann den Baustart erheblich verzögern – wenn sie nicht rechtzeitig berücksichtigt wird.

Was ist Prüfstatik – und warum ist sie so wichtig?

Bei den meisten genehmigungspflichtigen Bauvorhaben muss die statische Berechnung von einem unabhängigen Prüfstatiker kontrolliert werden. Dieser Prüfprozess dauert je nach Projektgröße und Auslastung des Prüfbüros mehrere Wochen. Wird der Prüfstatiker zu spät eingebunden, verschiebt sich der geplante Baustart – unabhängig davon, ob Material oder Personal bereitstehen.

Hallenstatik ist Grundlage für die Gründung

Ein häufig übersehener Zusammenhang: Die Hallenstatik bildet die Grundlage für die Gründungsplanung. Erst wenn Lasten und Auflagerkräfte definiert sind, kann die Gründungsstatik erstellt werden – etwa für Fundamente oder Bodenplatten. Auch diese Gründungsstatik ist in der Regel prüfpflichtig. Somit ergibt sich eine klare zeitliche Abhängigkeit: Ohne geprüfte Hallenstatik keine geprüfte Gründung – und ohne beides kein Baustart.

Werksplanung: Ebenfalls prüfpflichtig

Zusätzlich zur Hauptstatik muss auch die Werksplanung vom Prüfstatiker freigegeben werden. Das betrifft unter anderem:

  • Anschlussdetails

  • Verbindungsmittel

  • Konstruktive Ausführungsdetails

Fehlt diese Freigabe, darf auf der Baustelle nicht montiert werden – selbst dann nicht, wenn bereits eine Baugenehmigung vorliegt.

Regionale Unterschiede bei der Prüfstatik beachten

Ein weiterer Aspekt, der oft nicht eingeplant wird: Die Zuständigkeit für das Prüfstatikbüro ist regional unterschiedlich geregelt. Je nach Bundesland oder Landkreis gelten folgende Varianten:

  • Freie Wahl des Prüfstatikbüros

  • Auswahl nur aus einer Liste zugelassener Prüfingenieure

  • Direkte Zuweisung durch die Genehmigungsbehörde

Wer sich hier nicht frühzeitig informiert, läuft Gefahr, den falschen Prüfstatiker einzuplanen – oder überhaupt keinen zu finden, der kurzfristig Kapazitäten hat.

Typische Fehlerquellen in der Praxis

  • Prüfstatik wird zu spät beauftragt

  • Abstimmung zwischen Hallen- und Gründungsstatik fehlt

  • Werksplanung nicht rechtzeitig oder nicht prüffähig

  • Rückfragen vom Prüfstatiker führen zu Verzögerungen

  • Annahme freier Prüfstatikerwahl trotz regionaler Einschränkung

Best Practices für eine reibungslose Projektabwicklung

  • Frühzeitige Klärung der Prüfpflicht mit Planer und Genehmigungsbehörde

  • Abstimmung von Hallenstatik, Gründungsstatik und Werksplanung im Zeitplan

  • Frühzeitige Auswahl eines geeigneten Prüfstatikers mit Kapazitäten

  • Enge Kommunikation mit dem Hallenbauer zu prüfpflichtigen Details

  • Realistische Pufferzeiten für Prüfprozesse und Rückläufe einplanen

Fazit: Prüfstatik aktiv in die Bauzeitplanung integrieren

Die Prüfstatik – inklusive der Prüfung von Hallenstatik, Gründungsstatik und Werksplanung – ist ein integraler Bestandteil im Stahl- und Holzhallenbau. Wer sie erst spät berücksichtigt, riskiert unnötige Verzögerungen im Genehmigungs- und Bauprozess. Eine frühzeitige Koordination aller statischen Prüfprozesse sowie das Wissen um regionale Zuständigkeiten sorgen für Planungssicherheit und einen reibungslosen Projektverlauf.

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